Sherlock Holmes in Deutschland
1967/68 strahlte die ARD eine beim WDR entstandene sechsteilige Fernsehserie über Sherlock Holmes aus, die seltsamerweise weder im Vorspann noch im Abspann dessen Namen trägt sondern den seines geistigen Vaters Sir Arthur Conan Doyle. Erich Schellow (1915 - 1995) porträtierte den berühmten Meisterdetektiv mit aristokratischer Noblesse, gelassener Selbstsicherheit und trockener Ironie. Paul Edwin Roth (1918 - 1985) stattete seinen Dr. John H. Watson mit viel Skurrilität aus, ohne jedoch den Charakter zu einem tumben Toren zu machen. Der Gebrauch seines Schirms als Gefäß für diverse alkoholische Getränke ist ebenso ein Running Gag der Serie wie die kessen Bemerkungen von Mrs. Hudson (Manja Kafka).
Leider wurde dieses Kleinod des deutschen Fernsehens seit seiner Premiere bisher lediglich einmal im Jahre 1991 wiederholt. Seit 2012 kann sich der Zuschauer glücklicherweise an den ironischen Wortwechseln zwischen Sherlock Holmes und Dr. Watson auf DVD erfreuen, wie überhaupt das perfekte Zusammenspiel zwischen Erich Schellow und Paul Edwin Roth ein wahres Vergnügen ist.